BWO-Fachtagung
Datum: 10.11.2025
Ort: Interlaken
Mehr Erstwohnraum in Tourismusgebieten
Bezahlbare Erstwohnungen sind in touristischen Gemeinden immer schwieriger zu finden. Dies führt zu verschiedenen Problemen wie hohen finanziellen Belastungen für Familien, Verdrängung von vulnerableren Haushalten oder Arbeitskräftemangel. Die Fachtagung «Mehr Erstwohnraum in Tourismusgemeinden» diskutiert Ansätze, wie die betroffenen Gemeinden und Regionen diese Probleme bekämpfen können.
Sie wird zur Feier des 50-Jahr Jubiläums des BWO in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Raumentwicklung ARE, mit dem Staatssekretariat für Wirtschaft SECO und der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete SAB organisiert und durchgeführt. Der thematische Schwerpunkt liegt auf touristischen Berggemeinden und Bergregionen. In diesen ist der Wohnungsmarkt besonders angespannt.
Das Vormittagsplenum beleuchtet den Zustand des Wohnungsmarkts in den Berggebieten aus verschiedenen Blickwinkeln – dies unter anderem mit ersten Erkenntnissen aus einem Monitoring zum Zweitwohnungsgesetz sowie einem Vortrag zur Verdrängung in Berggebieten. Weitere inhaltliche Schwerpunkte sind der Umgang mit temporär genutztem Wohnraum und die Präsentation des neu überarbeiteten Baukastens für mehr preisgünstigen Wohnraum des BWO. Zudem werden Möglichkeiten gemeinnütziger Wohnbauprojekte diskutiert.
Der Nachmittag steht im Zeichen der Lösungsansätze und des voneinander Lernens. In verschiedenen Workshops werden konkrete Lösungsansätze zur Schaffung von mehr Erstwohnraum in Tourismusgemeinden diskutiert und in einem Schlussplenum zusammengetragen.
Die Themen der Workshops sind die folgenden:
- «Wohnungsbaustrategie und -politik»: Sorgfältig ausgearbeitete Wohnbaustrategien und -politiken können Gemeinden dabei helfen, das Wohnungsangebot kohärent zu planen und zu steuern. In diesem Workshop werden Beispiele von erfolgreichen Strategien vorgestellt.
- «Nachhaltiges und bedarfsgerechtes Wohnen»: Das Wohnungsangebot in den verschiedenen Gemeinden soll bedarfsgerecht sein – dies auch vor dem Hintergrund sich ändernder Bedürfnisse und Rahmenbedingungen. Zu diesem Themenbereich wird ein Wohnbauprojekt für ältere Menschen präsentiert sowie die Pläne einer Gemeinde in diesem Bereich.
- «Regionale Zusammenarbeit»: Der Wohnungsmarkt ist regional. Entsprechend kann die regionale Zusammenarbeit ein wichtiger Hebel sein, um Probleme in diesem Bereich anzugehen. In den im Rahmen dieses Workshops diskutierten Beispielen regionaler Zusammenarbeit spielt auch die Attraktivität der (Wohn-) Umgebung eine wichtige Rolle.
- «Aktive Bodenpolitik»: Hat eine Gemeinde geeignetes Bauland, kann sie selbst Wohnbauprojekte umsetzen oder das Land im Baurecht für geeignete Vorhaben zur Verfügung stellen. Wir fokussieren auf zwei Beispiele, welche in diesem Bereich vorbildlich sind.
- «Umgang mit dem Bestand und dem Dorfkern»: Es ist vielerorts eine Herausforderung, den Dorfkern lebendig zu halten und den Wohnungs- und Gebäudebestand sinnvoll (um-)zu nutzen. In diesem Workshop werden verschiedene Möglichkeiten und Bemühungen anhand von Beispielen diskutiert.