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News

16.06.2025
Nachschub ist da!

Die beliebte, kostenlose Kleinfahne «I love Genossenschaft» haben wir wieder vorrätig. Jetzt bestellen! 
Aufgrund der hohen Nachfrage nach der konstelosen Kleinfahne «I love Genossenschaft» haben wir nochmals nachbestellt. Die zweite Tranche ist nun eingetroffen und ist parat für den Versand an unsere Mitglieder und an alle, die die Idee des genossenschaftlichen Wirkens unterstützen.

Die Fahen können hier bestellt werden. 

Herzlichen Dank für das grosse Interesse! Gemeinsam stärken wir das Bewusstsein.

12.06.2025
Gemeinnütziger Wohnungsbau ist auch eine Lösung für Berggebiete

Gemeinnützige Wohnbauprojekte sind eine gute Lösung, um in Berg- und Tourismusgemeinden
der Abwanderung und dem Mangel an bezahlbaren Mietwohnungen oder altersgerechtem
Wohnraum entgegenzuwirken.
Wohnbaugenossenschaften Schweiz ruft die Berggemeinden dazu auf, die Zusammenarbeit mit Wohnbaugenossenschaften zu suchen und Grundstücke für gemeinnützige Wohnbauprojekte zur Verfügung zu stellen. Der Verband fordert zudem, dass die nationale Förderung für gemeinnützige Wohnbauträger ausgebaut und durch kantonale Instrumente ergänzt wird. In Graubünden hat das Parlament heute ein entsprechendes
Gesetz auf den Weg gebracht.

Die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt verschärft sich nicht nur in städtischen Gebieten,
sondern auch in Bergregionen. Insbesondere in Berg- und Tourismusgemeinden mit hohem Zweitwohnungsanteil
fehlen bezahlbare Mietwohnungen für Einheimische und Angestellte, sodass junge
Familien abwandern und lokale Betriebe Mühe haben, Fachkräfte zu finden. An einem gemeinsamen
Sessionsanlass diskutierten Nationalratsmitglieder der parlamentarischen Gruppen «Gemeinnütziger
Wohnungsbau» und «Bergbevölkerung» letzte Woche die Herausforderungen, mit denen
Berg- und Tourismusgemeinden konfrontiert sind und wie der gemeinnützige Wohnungsbau hier zur
Lösung beiträgt.

Genossenschaftliches Modell bietet viele Vorteile
Der gemeinnützige Wohnungsbau wird bisher eher mit Städten und Agglomerationen verbunden, wo
er ein verbreitetes und bewährtes Mittel zur Schaffung von preisgünstigem Wohnraum darstellt. In
den letzten Jahren hat die Wohnungsknappheit auch in den Berggebieten stark zugenommen, insbesondere
in Tourismusgemeinden. Es gibt bereits zahlreiche Beispiele von Berggemeinden wie
Gstaad (BE), Château d’Oex (VD), Ernen (VS) oder Samedan (GR), die mit genossenschaftlichen
Wohnbauprojekten gute Lösungen gefunden haben. Dass zur Linderung der Wohnungsnot in vielen
Fällen Wohnbaugenossenschaften gegründet werden – oft sogar auf Initiative der Gemeinde – ist
kein Zufall. Denn das genossenschaftliche Modell bietet viele Vorteile: Die Gemeinde hat die Gewissheit,
dass durch Kostenmiete und Spekulationsverzicht langfristig preisgünstige Wohnungen
entstehen. Ist die Gemeinde an der Wohnbaugenossenschaft beteiligt oder stellt sie Land im Baurecht
zur Verfügung, kann sie das entstehende Wohnangebot steuern. Dank dem demokratischen
Genossenschaftsmodell können auch die Bevölkerung und lokale Unternehmen einbezogen werden.
Zudem ist das Genossenschaftsmodell eine kosteneffiziente Lösung, da die Investitionen und
das wirtschaftliche Risiko auf viele Schultern verteilt werden. Nicht zuletzt profitieren Genossenschaftsprojekte
von Förderinstrumenten für gemeinnützige Wohnbauträger von Bund und Kantonen.

Wohnraumförderung muss gestärkt werden
Die Förderinstrumente für gemeinnützige Wohnbauträger sind sehr wichtig – gerade für die Berggebiete.
Aus einem Fonds de Roulement können gemeinnützige Wohnbauträger zinsgünstige, rückzahlbare
Darlehen beantragen. Zudem vergibt der Bund der Emissionszentrale für gemeinnützige
Wohnbauträger eine Bürgschaft, dank derer diese am Kapitalmarkt günstig Mittel aufnehmen
können. Beide Instrumente bewirken viel, kosten den Bund aber de facto keinen Rappen. «Die Darlehen
aus dem Fonds de Roulement sind eine wertvolle Starthilfe - insbesondere für neu gegründete
Wohnbaugenossenschaften, die noch wenig Eigenkapital haben. Und die Emissionszentrale EGW
verhilft zu günstigen Finanzierungen– was sich direkt auf die Mietzinse auswirkt», betont Eva Herzog,
Ständerätin BS und Präsidentin von Wohnbaugenossenschaften Schweiz.
Bei beiden Förderinstrumenten ist die Nachfrage derzeit rekordhoch. Für beide stehen demnächst
neue Rahmenkredite an. Wohnbaugenossenschaften Schweiz appelliert an das Parlament, den
Fonds de Roulement und die EGW-Bürgschaft mit ausreichend Mitteln aufzustocken. «Neben dem
Bund appellieren wir auch an die Kantone», ergänzt Eva Herzog. «Wir begrüssen es im Grundsatz,
dass der Kanton Graubünden angesichts der angespannten Situation in den Berggemeinden die eigene
Fördertätigkeit ausweitet – und hoffen, dass weitere Kantone folgen werden.» Das Bündner
Parlament hat heute ein neues Gesetz zur kantonalen Wohnraumförderung verabschiedet. Es sieht
vor, dass der Kanton in Ergänzung zur Bundesförderung zinsvergünstigte Darlehen in gleicher Höhe
und zu denselben Konditionen gewährt.

Auch Gemeinden sind gefragt
Nicht zuletzt sind auch die betroffenen Gemeinden gefragt. Wohnbaugenossenschaften Schweiz ruft
sie dazu auf, eine Wohnraumstrategie zu entwickeln und frühzeitig die Zusammenarbeit mit gemeinnützigen
Bauträgern zu suchen oder eine Genossenschaftsgründung zu initiieren. Wenn die Gemeinden
über Grundstücke verfügen, sollen sie diese für gemeinnützige Wohnbauprojekte zur Verfügung
stellen. Deshalb ist es wichtig, dass die Gemeinden eine aktive Bodenpolitik betreiben, etwa
indem sie gemeindeeigenes Land nicht verkaufen, wo möglich Bauland mobilisieren und selbst
Grundstücke erwerben. Zudem haben es die Gemeinden in der Hand, in ihrer Nutzungsplanung
Weichen zu stellen, etwa mit Mindestanteilen oder Nutzungsprivilegien für den Bau von Erstwohnungen.

Zur Medienmitteilung vom 12. Juni 2025

05.06.2025
Forum 2025: Melden Sie sich jetzt an!

Am Freitag, 19. September 2025 treffen sich im KKL Luzern die gemeinnützigen Wohnbauträger zu ihrem grössten nationalen Branchenanlass zum Thema «Verdichtung und Wohnqualität - Chancen, Herausforderungen, Lösungen». Seien auch Sie mit dabei! 
Der Bedarf nach mehr bezahlbarem Wohnraum, steigender Wohnflächenverbrauch, das Bevölkerungswachstum und der Klimawandel verlangen nach neuen, nachhaltigen Lösungen. Verdichtung ist dabei das Gebot der Stunde und ein Aspekt, der die Baubranche stark beschäftigt.

Wie schaffen wir verdichteten Wohnraum, ohne dabei Wohnqualität einzubüssen? Wie gelingt es, knappe Flächen klug zu nutzen und bestehende Siedlungen sinnvoll weiterzuentwickeln? Und was braucht es, damit Verdichtungsprojekte auf breite Akzeptanz stossen? Am Forum 2025 gehen wir diesen Fragen auf den Grund.

Fachpersonen aus Stadtentwicklung, Architektur, Psychologie und Forschung geben Einblicke in Herausforderungen, Prozesse und Lösungen. Wir diskutieren über Risiken und Stolpersteine und zeigen an konkreten Projekten, wie qualitätsvolle Innenverdichtung gelingen kann.

Wir freuen uns, Sie am 19. September 2025 am Forum in Luzern begrüssen zu dürfen.

Programm
Anmeldung

02.06.2025
Unser Geschäftsbericht 2024 ist da

In der Wohnungspolitik herrschte im vergangenen Jahr ein rauer Wind. Aber es gab auch Lichtblicke, wie unserer Präsidentin Eva Herzog im Vorwort schreibt.
Es waren sich zwar alle einig, dass es mehr bezahlbaren Wohnraum braucht. Dennoch hielt das Parlament an der Kürzung des Budgets für das Bundesamt für Wohnungswesen fest, was auch unseren Leistungsauftrag betrifft. Der Aktionsplan gegen die Wohnungsknappheit enthielt kaum konkrete Massnahmen, ein Austausch zum Mietrecht blieb ergebnislos und der Nationalrat lehnte zwei Vorstösse zur Einführung eines Vorkaufsrechts klar ab. 

Aber es gab auch Lichtblicke: Zu Beginn des Jahres erhöhte der Bundesrat auf unsere Bitte hin die Darlehensbeträge aus dem Fonds de Roulement. Die Sparübung bei den Einlagen in den Fonds de Roulement konnten wir verhindern. Und wie im Aktionsplan gegen die Wohnungsknappheit versprochen, überarbeitete das Bundesamt für Wohnungswesen im Laufe des Jahres die Darlehensbedingungen, was nun auch in weiteren Bereichen Verbesserungen mit sich bringt. Vor kurzem liess der Bundesrat zudem verlauten, dass er den Fonds de Roulement ab 2030 aufstocken will. 

Wir sind auf gutem Weg, aber es braucht noch mehr. Daran arbeiten wir. 

Den Geschäftsbericht 2024 mit allen Zahlen, Fakten und Bilder unseres «Haus des Wohnens» können Sie hier online einsehen.

26.05.2025
Kleine Akteurinnen, grosse Leistung

Wussten Sie, dass drei Viertel der insgesamt etwa 2000 Wohnbaugenossenschaften in der Schweiz weniger als 100 Wohnungen besitzen? Welche Herausforderungen stellen sich diesen kleinen aber wichtigen Akteurinnen? Diese Frage erläutert unsere Vizedirektorin Rebecca Omoregie in einem Gastbeitrag.
Die Verwaltung einer Wohnbaugenossenschaft ist heute einiges anspruchsvoller als noch vor einigen Jahrzehnten. Insbesondere kleinere und mittlere Wohnbaugenossenschaften sind gefordert. Denn sie haben dieselben  Herausforderungen zu bewältigen wie grössere, können aber nicht auf professionelle Geschäftsstellen zurückgreifen.

Lesen Sie den ganzen Beitrag im PDF als Download.

Rebecca Omoregie ist Vizedirektorin und Kommunikationsleiterin von Wohnbaugenossenschaften Schweiz. Insgesamt ist sie seit über 20 Jahren für den Verband tätig. Neben ihrer Arbeit im Verband engagiert sie sich als Präsidentin einer kleinen Wohnbaugenossenschaft mit 220 Wohneinheiten in Zürich Wollishofen.

15.05.2025
Wir haben nachbestellt!

Die Kleinfahne «I love Genossenschaft» ist gefragt und geht weg wie warme Brötchen. Danke dafür! Nachschub ist unterwegs.
Ab Mitte Juni 2025 ist die Kleinfahnen «I love Genossenschaft» wieder kostenlos bei uns erhältlich - pünktlich zum Internationalen Tag der Genossenschaften am 5. Juli oder für die zahlreichen Sommerfeste in den Siedlungen.

Herzlichen Dank für das grosse Interesse! Gemeinsam stärken wir das Bewusstsein.

03.03.2025
Senkung Referenzzinssatz

Der hypothekarische Referenzzinssatz ist nun erstmals wieder gesunken. Wie das Bundesamt für Wohnungswesen heute bekannt gab, gilt nun neu ein Referenzzinssatz von 1.5 %. Was bedeutet dies für die Mietzinse der gemeinnützigen Bauträger? Müssen diese die Mieten nun wieder senken?
Für die meisten Wohnbaugenossenschaften dürfte die Senkung des Referenzzinssatzes keine Auswirkungen haben, da die Mietzinsberechnung sich nicht auf den Referenzzinssatz, sondern auf die effektiven Kapitalkosten (z.B. Hypothekarzinsen) abstützt. Ausserdem gingen die wenigsten Genossenschaften bei den zulässigen Erhöhungen der maximal zulässigen Kostenmiete ans Maximum. Dennoch empfehlen wir den Vorständen, ihre Mietzinskalkulation regelmässig zu überprüfen. Hilfreiche Informationen zur Berechnung finden Sie in diesem WOHNEN-Beitrag zusammengetragen.
 
Wenn Sie Unterstützung bei der Mietzinskalkulation oder bei der Kommunikation mit den Mitgliedern benötigen, unterstützen Sie unsere Fachpersonen gerne.

30.01.2025
Internationales Jahr der Genossenschaften unterstreicht Bedeutung des Genossenschaftsmodells

Wohnbaugenossenschaften Schweiz ruft dazu auf, Wohnbaugenossenschaften in der Schweiz stärker zu fördern. Denn sie haben Antworten auf die Herausforderungen im Wohnungsmarkt.
Im Internationalen Jahr der Genossenschaften 2025 wird auf der ganzen Welt die nachhaltige Wirkung von Genossenschaften ins Rampenlicht gerückt. Für den Verband Wohnbaugenossenschaften Schweiz ist das Jahr der Genossenschaften Anlass, um auf die wichtige gesellschaftliche Bedeutung der Wohnbaugenossenschaften in der Schweiz aufmerksam zu machen. Gerade im Wohnungsmarkt hat sich das genossenschaftliche Modell bewährt. Fast die Hälfte der Genossenschaftsunternehmen in der Schweiz (45,4 Prozent) sind Wohnbaugenossenschaften. Sie bieten nachhaltige Lösungen für die Herausforderungen im Wohnungsmarkt:
 
  • Bezahlbarer Wohnraum
  • Gegen Spekulation
  • Gesellschaftliche Teilhabe
  • Lebendige Quartiere
  • Innovation im Wohnungsmarkt
  • Soziale Durchmischung
  • Wohnen im Alter
  • Dichter wohnen
  • Nachhaltiger wohnen
Es braucht mehr genossenschaftlichen Wohnungsbau
Auf freiwilliger Basis und mit sehr viel ehrenamtlicher Leistung erbringen Wohnbaugenossenschaften seit über 100 Jahren einen grossen Nutzen für die ganze Gesellschaft. «In der aktuellen Wohnungsknappheit wird nochmals deutlicher, wie wichtig die Wohnbaugenossenschaften für eine gute Wohnraumversorgung in der Schweiz sind», betont Urs Hauser, Direktor des Verbands Wohnbaugenossenschaften Schweiz. «Bezahlbare Wohnungen gibt es fast nur noch in Wohnbaugenossenschaften. Doch leider ist die Nachfrage viel höher als das Angebot. Gäbe es in der Schweiz deutlich mehr Genossenschaftswohnungen, hätten wir nicht nur den Mangel an bezahlbarem Wohnraum gelöst, sondern viele weitere Herausforderungen im Wohnungsmarkt.»

Der Verband ruft deshalb im Internationalen Jahr der Genossenschaften Politik und Behörden dazu auf, mehr genossenschaftlichen Wohnungsbau zu ermöglichen und damit die nachhaltige Wirkung der Wohnbaugenossenschaften zu verstärken. Dafür braucht es zum einen finanzielle Starthilfen für genossenschaftliche Wohnbauprojekte, vor allem aber auch Zugang zu bezahlbaren Grundstücken.

Internationales Jahr der Genossenschaften 2025
Die Vereinten Nationen (UN) haben das Jahr 2025 zum Internationalen Jahr der Genossenschaften erklärt. Unter dem Motto «Cooperatives build a better world» soll in diesem Jahr auf der ganzen Welt auf die nachhaltige Wirkung von Genossenschaften aufmerksam gemacht werden. Dass damit nach 2012 bereits zum zweiten Mal ein Jahr der Genossenschaften ausgerufen wird, unterstreicht die wichtige Bedeutung von genossenschaftlich organisierten Unternehmen. Weltweit existieren über drei Millionen Genossenschaften mit über einer Milliarde Mitglieder. «Genossenschaften zeigen, wie wichtig es ist, zusammenzustehen, um Lösungen für globale Herausforderungen zu finden», unterstrich UN-Generalsekretär Antonio Guterres an der Eröffnungsfeier des Internationalen Jahrs in Delhi.

Mehr dazu lesen Sie in unserer Medienmitteilung.

14.01.2025
Tages-Anzeiger beleuchtet das Thema Genossenschaften

Wo gibt es Genossenschaftswohnungen, wieso sind sie günstiger, wie werden sie vermietet, wer soll dort wohnen, wie werden sie gefördert? Im Tages-Anzeiger konnten wir zu brennenden Fragen rund um Wohnbaugenossenschaften Stellung nehmen.

18.12.2024
Nationalrat lehnt Vorkaufsrecht für Gemeinden ab – verpasste Chance für mehr bezahlbaren Wohnraum

Der Nationalrat hat zwei Vorstösse zur Einführung eines Vorkaufsrechts von Gemeinden zugunsten des gemeinnützigen und preisgünstigen Wohnraums abgelehnt. Damit wird den Gemeinden ein griffiges Instrument zur Schaffung von mehr gemeinnützigem und preisgünstigem Wohnraum verwehrt.
Angesichts des Wohnraummangels ist dieser Entscheid für Wohnbaugenossenschaften Schweiz nicht nachvollziehbar.

Der Verband Wohnbaugenossenschaften Schweiz bedauert die Ablehnung der beiden Vorstösse zur Einführung eines Vorkaufsrechts für Gemeinden. Zahlreiche Gemeinden streben bei der Schaffung von Wohnraum eine intensivere Zusammenarbeit mit gemeinnützigen Bauträgern an und wollen ihnen Land im Baurecht abgeben. Allerdings fehlen den Gemeinden die Grundstücke. Ein Vorkaufsrecht für Gemeinden würde genau an dieser Stelle ansetzen.

Bereits 2014 durch den Bund geprüft
Die Einführung eines fakultativen, preislich nicht limitierten Vorkaufsrechts wäre der Umsetzung des Verfassungsauftrages zur Wohnraumförderung dienlich (Art. 108 der Bundesverfassung). Zu diesem Schluss kamen das Eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) und das Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) bereits in ihrem Bericht zur Prüfung des Vorkaufsrechts für Gemeinden aus dem Jahr 2014. Zugleich gelangten sie zur Einschätzung, dass der geringfügige Markteingriff verhältnismässig und durch ein öffentliches Interesse legitimiert ist. Der Bundesrat entschied damals, das Vorkaufsrecht nicht weiterzuverfolgen. Er behielt sich jedoch vor, auf seinen Entscheid zurückzukommen, wenn sich die Lage auf dem Wohnungsmarkt ver-schärft. Dazu bemerkt Manuela Weichelt, Nationalrätin ZG und Vorstandsmitglied Wohnbaugenos-senschaften Schweiz: «Die Situation auf dem Wohnungsmarkt spitzt sich zu und der wohnpolitische Handlungsdruck steigt. Jetzt wäre der richtige Moment gewesen, dass der Bund die Grundlage für ein Vorkaufsrecht für Gemeinden auf den Weg zu bringt».

Gemeinden wünschen grösseren Handlungsspielraum
Beim Vorkaufsrecht handelt es sich zudem um ein zentrales Anliegen der städtischen Gemeinden und Städte. In einer Umfrage des Bundesamtes für Wohnungswesen und des Städteverbandes aus dem Jahr 2022 gaben 80% der städtischen Gemeinden und Städte an, dass sie ein Vorkaufsrecht befürworten. Die Mehrheit sieht dabei zudem auf nationaler Ebene Handlungsbedarf. «Viele Ge-meinden verfügen über zu wenig Wohnraum und würden gerne Land im Baurecht abgeben, damit mehr gemeinnützige Wohnungen geschaffen werden können», betont Eva Herzog, Ständerätin BS und Präsidentin Wohnbaugenossenschaften Schweiz. «Ein Vorkaufsrecht würde den Gemeinden mehr Handlungsspielraum geben – es ist eine verpasste Chance, ihnen dies jetzt nicht zu gewähren und stattdessen den Ball den Kantonen zuzuschieben».

Zur Medienmitteilung vom 18. Dezember 2024

 
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